Villa Carl Friedrich Gauss
Wohneinheiten | Gesamtwohnfläche | Die Region | Exzellente Infrastruktur |
18 | 1910,60 m² | vielfältig, gut vernetzt und innovativ | hohe Lebensqualität |
Das „Carl-Friedrich“ ist in den Jahren 1925/26 erbaut worden. Pläne und Statik aus dem Bauaktenarchiv weisen auf das Planungsjahr 1924 hin. Mitte der 1920er-Jahre sollte die komplette Energieversorgung von der Kohleförderung, Kohleverstromung über Wasserkraftwerke bis zum Stromnetz unter staatlicher Führung gebündelt werden. Mit der Verstaatlichung unter der Leitung von Bergwerksdirektor Hermann Eugen Müller hatte man die Hoffnung, einen einheitlichen Technologiestandard zu etablieren. Die Vielzahl der beteiligten Einzelunternehmen wurde 1923 in der AG Sächsische Werke gebündelt. Einziger Aktionär der Gesellschaft war der Freistaat Sachsen. Mit dem „Carl-Friedrich“ wurde in Chemnitz Siegmar eine Verwaltungszentrale für die neue Aktiengesellschaft mit repräsentativem Charakter konzipiert. An der Fassade halbplastisch herausgearbeitete Sandsteinfelder zeigen symbolisch aufgeladene Motive der Bergbau- und Elektroindustrie. Die Fenster im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss werden achsenweise von mehrfach gezackten Rahmen aus Sandstein zusammengefasst. Ähnliche Elemente finden sich im Innenraum an den Stuckdecken wieder. Das oktogonale Eingangsportal setzt sich in einem großzügigen Foyer mit Säulen und Stuckdecke fort. Holzvertäfelungen, Parkettfußböden und kassettierte Türen greifen den expressionistischen Jugendstil der Architektur in jedem Detail spielerisch auf.